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Frank J. Müller
Blick zurück nach vorn Band 3
Frank J. Müller
Der dritte Band ist erschienen und im Buchhandel verfügbar.
Im Rahmen des Projekts Blick zurück nach vorn wurden führende WissenschaftlerInnen aus dem Bereich Integrationspädagogik zu ihren persönlichen Erfahrungen, zu ihrem eigenen Zugang zum Themenfeld Inklusion, zu ihren Forschungsschwerpunkten sowie zu künftigen Herausforderungen befragt. Die Interviewten zeichnen dabei die Entstehungsgeschichte des Gemeinsamen Unterrichts vor dem Hintergrund ihrer eigenen Biografie nach und skizzieren in der Zusammenschau die Entwicklung bis zur Gegenwart. Die Interviews zeigen auf, in welchem Umfang Erfahrungen mit dem Gemeinsamen Unterricht bestehen, inwieweit aus der jeweiligen Sicht der/des Interviewten Entwicklungen rückläufig sind und wo Chancen und Anknüpfungspunkte für die Zukunft gesehen werden. Ergänzt werden die Interviews durch je einen repräsentativen Artikel der/des Interviewten. Das Interviewprojekt demonstriert, dass zu Inklusion und Gemeinsamem Unterricht langjährige umfangreiche Erfahrungen vorliegen, auf denen in Zukunft aufgebaut werden kann. Der dritte Band enthält Interviews und Begleitmaterial von Andreas Hinz, Barbara Brokamp, Dietlind Gloystein, Edith Brugger-Paggi, Ewald Feyerer, Gérard Bless, Ines Boban, Maria Kron, Monika Schumann und Ute Geiling.
Kategorien: Unsortiertes
Noch mehr zu Norwegen
Frank J. Müller
Kategorien: Unsortiertes
Blick zurück nach vorn: Wegbereiter/innen der Inklusion Band 2
Frank J. Müller
Der zweite Band ist nun erschienen. Der zweite Band enthält Interviews und Begleitmaterial von Annedore Prengel, Georg Feuser, Hans Wocken, Helga Deppe-Wolfinger, Irmtraud Schnell, Nina Hömberg, Volker Schönwiese, Walther Dreher und Wolfgang Podlesch. Der erste Band liegt nun auf der Webseite als OpenAccess-Fassung vor. Das ganze Projekt war nur möglich Dank der Unterstützung aller Befragten sowie der Max-Träger-Stiftung und der Universität Bremen.
Kategorien: Unsortiertes
Fortbildung zu Inklusiven Open Educational Resources (OER)
Frank J. Müller
Ich gebe demnächst eine Fortbildung an der Elisabeth-Selbert-Gemeinschaftsschule in Bad Schwartau über das Projekt LOERSH.
Hier schon mal der Ankündigungstext:
Inklusion und OER – Inklusive freie Bildungsmaterialien als Ressource nutzen und erstellen
Eine zentrale Herausforderung im Rahmen der Diskussion um Inklusion ist die Frage: „Wie lassen sich Lehrkräfte unterstützen der Heterogenität ihrer Schüler/-innen gerecht zu werden?“
Auf Grund ihrer freien Verfügbarkeit sowie der Anpassbarkeit an die Bedürfnisse der Schüler/-innen sind freie Bildungsmaterialien (Open Educational Resources- OER) ggf. eine Möglichkeit sich dieser Aufgabe zu widmen. In der Fortbildung wird an Hand von Praxisbeispielen aufgezeigt, welche Möglichkeiten es gibt inklusive freie Bildungsmaterialien zu nutzen und selbst zu gestalten.
Da es zwei Themen sind, die mir am Herzen liegen, freue ich mich über solche Anfragen. 😉
Kategorien: Arbeiten, Integration und Inklusion, OER, Unsortiertes
Blick zurück nach vorn: Wegbereiter/innen der Inklusion Band 1
Frank J. Müller
Die gedruckte Fassung des Bandes „Blick zurück nach vorn: Wegbereiter/innen der Inklusion Band 1“ ist jetzt erschienen.
Der erste Band enthält jeweils Interviews mit und repräsentative Texte von Alfred Sander, Hans Eberwein, Helmut Reiser, Jutta Schöler, Rainer Maikowski, Reimer Kornmann, Ulf Preuss-Lausitz, Ulrike Schildmann und Wolfgang Jantzen.
Käuflich erworben werden kann er hier:
http://amzn.to/2j2LwiF
Über eine Weiterleitung/Bewerbung im Freundes- und Kolleg/-innenkreis würde ich mich sehr freuen.
Das Buch steht unter einer freien Lizenz (cc-by) und ist vor allem als Einführungslektüre für das Thema Inklusion gedacht. Zu Beginn des Wintersemesters werden die Texte (Interviews und Artikel) zusätzlich zu den Literaturlisten der Befragten auf der begleitenden Webseite zur Verfügung gestellt (blickzurücknachvorn.net).
Der zweite Band erscheint vorr. im Herbst 2018. Im zweiten Band sind Interviews mit und Artikel von Annedore Prengel, Georg Feuser, Hans Wocken, Helga Deppe, Irmtraud Schnell, Nina Hömberg, Volker Schönwiese, Walter Dreher und Wolfgang Podlesch enthalten.
Das ganze Projekt war nur möglich Dank der Unterstützung aller Befragten sowie der Max-Träger-Stiftung und der Universität Bremen.
Kategorien: Unsortiertes
Stelle Deine Fragen: Chancen und Herausforderungen kommunal finanzierter frei verfügbarer Bildungsmaterialien (OER) am Beispiel Norwegens – Open Access Research über Open Educational Ressources
Frank J. Müller
Die Überlegung im Rahmen dieses Vorhabens, ist es den Zugang zur Forschung bereits in einer früheren Phase des Forschungsprozesses zu öffnen und nicht erst wenn die Ergebnisse vorliegen. Daher möchte ich hiermit allen die Möglichkeit geben Fragen zu stellen und Themen aufzuwerfen, die sie im Zusammenhang mit der norwegischen OER-Plattform interessieren.
Fragen können hier, per Mail oder über http://ask.fm/frankjmueller gestellt werden.
Im folgenden gibt es noch mehr Informationen zu den Befragten und zum Ziel des Vorhabens.
Mit der „Nasjonal digital læringsarena“ (NDLA) besteht seit zehn Jahren eine Plattform, die durch die Kommunen finanziert wird und die sich mit der Entwicklung freier Bildungsmaterialien befasst.
Ich habe im März die Möglichkeit das Team von NDLA.no und einige Kooperationspartner vor Ort zu interviewen:
Øivind Høines (NDLA, Direktor, Projektmanager)
Pål Frønsdal (NDLA, Produktmanager)
Anne Høgestøl (NDLA, Verwaltung und Finanzen)
John Eide (Vorsitzender des Verwaltungsrates)
Christer Gundersen (Technischer Leiter)
Knut Inge Skifjeld (Innovationsabteilung)
Cecilie Eftedal (Leiterin der Abteilung Einsatz von NDLA)
Ragna Tørdal (Leiterin Entwicklungsabteilung)
Johannes Leiknes Nag (Leiter Unterstützung und Support)
Leonhard Vårdal (Leiter Bildung)
Tommy Nordeng von Cerpus, Entwicklungspartner von NDLA
Svein-Tore With von Joubel, Entwicklungspartner von NDLA
Anders Skogvold, Vertreter des norwegischen Verbandes der Schulbuchverlage
Bjorn Simonsen, Vertreter des Kommune Forlaget
Die umfangreichen Erfahrungen auf die Mitarbeiter/-innen des norwegischen Projektes NDLA im Bereich kommunal finanzierter OER zurückblicken können sollen über das Forschungsvorhaben systematisch erfasst werden und der deutschen OER-Community ebenso wie der Bildungsverwaltung in Deutschland zur Verfügung gestellt werden.
Im Mindmap findet ihr eine Übersicht über die Themen die im Rahmen der Interviews angesprochen werden.
„Etwas besseres als den Tod findest du überall…“ (Esel, nach Grimm 1819)
Frank J. Müller
Im Gegensatz zu den Bremer Stadtmusikanten habe ich es bis nach Bremen geschafft und bin dort nicht nur herzlich empfangen worden sondern habe mich auch gleich häuslich niedergelassen. Was ich mit meiner neuen Stelle als Juniorprof so alles anfange wird dann auch hier zu verfolgen sein.
Wer mich erreichen will, kann das an der Uni Bremen im Fachbereich 12 tun oder auf den gewohnten Wegen.
Kategorien: Unsortiertes
Inklusive Open Educational Resources – Wie frei verfügbare Bildungsmaterialien im Umgang mit Heterogenität helfen können
Frank J. Müller
In der neu erschienenen Schweizerischen Zeitschrift für Heilpädagogik, (Nr. 4, April, 2016 Schwerpunkt: ICT und Sonderpädagogik, Seite 38-44) ist ein Artikel von mir zum Thema „Inklusive OER“ erschienen.
PDF des Artikels Inklusive Open Educational Resources – Wie frei verfügbare Bildungsmaterialien im Umgang mit Heterogenität helfen können
Hier noch die Überschriften:
- Was sind Open Educational Resources?
- Was sind Kernanliegen von OER?
- Der gestiegene Differenzierungsbedarf
- Inklusive OER – zentrales Kriterium Barrierefreiheit
- Weitere Anforderungen an inklusive OER
- Zieltransparenz für heterogene Schülergruppen
- Vielfalt sichtbar machen
- Die Individualisierungsfalle vermeiden
- Tue Gutes und rede darüber – Metadaten berücksichtigen
- Chancen inklusiver OER nutzen
- Risiken reduzieren
- Einflussnahme durch Dritte transparent gestalten
- Datenschutz im Blick behalten
- Lizenzchaos vermeiden
- Wer soll das bezahlen?
- Fazit
Kategorien: Arbeiten, Heterogenität, Integration und Inklusion, OER, Vielfalt
Nutzerzentrierte Problemlösestrategien – Design Thinking als Entwicklungsinstrument für inklusive Pädagogik
Frank J. Müller
Im neuen, von Irmtraud Schnell herausgegebenen Buch „Herausforderung Inklusion“ ist ein Beitrag von Thuy Chinh Duong und mir erschienen, wo wir uns dem Einsatz von Design Thinking für die inklusive Pädagogik widmen. Neben der Vorstellung der Grundidee und der Prinzipien des Design Thinking an Hand des Mediakäfer-Projekts, werden die Einsatzmöglichkeiten von Design Thinking in der Schulentwicklung, im Unterricht und für pädagogische Projekte aufgezeigt.
Müller, F. J., & Duong, T. C. (2015). Nutzerzentrierte Problemlösestrategien – Design Thinking als Entwicklungsinstrument für inklusive Pädagogik. In I. Schnell (Ed.), Herausforderung Inklusion: Theoriebildung und Praxis (pp. 290–299). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Kategorien: Arbeiten, Design Thinking, Integration und Inklusion, Vielfalt
Android-App
Frank J. Müller
Die Ferien sind fast rum, daher habe ich die Wizard-App (an der ich über die Ferien gearbeitet habe, um auszuprobieren was man mit Schüler/-innen unter Android machen kann und was nicht) mal in den Playstore eingestellt. Sie funktioniert nun, is noch nich besonders hübsch aber hat schon einige Kinderkrankheiten überstanden.
Verbesserungsvorschläge sind willkommen. Der Quelltext wird demnächst bei Github veröffentlicht.
Falls jemand Lust hat schönere Grafiken zu zeichnen ist er/sie herzlich willkommen. ;)
Kategorien: Apps, Design Thinking
Aus dem Unterricht: Regeln für gute Präsentationen
Frank J. Müller
Mit meinen Schüler/-innen aus dem Wahlpflichtunterricht Informatik (Klasse 10) an der Grünauer Gemeinschaftsschule habe ich eine Liste mit Hinweisen zu Präsentationen zusammengetragen, die ich ganz nützlich finde und daher hier gerne mit Euch teilen möchte. Einmal mehr überzeugt mich die Arbeit im Schwarm. Vielen Dank also an alle Schüler/-innen. Die Schüler/-innen haben erst selbst überlegt und dann im Netz recherchiert.
Hier die Ergebnisse: (more…)
“Integrative Grundschulen aus Sicht der Eltern – auf dem Weg zur Inklusion?”
Frank J. Müller
Unter diesem Titel erscheint in der kommenden Woche meine Dissertation bei Klinkhardt.
Schön, diese Phase abzuschließen. 🙂 Und gespannt auf die kommende Zeit.
Die Fragebögen zur Elternzufriedenheit mit der Grundschule stehen in Deutsch, Arabisch und Türkisch unter http://www.elternbefragung.net/ zur Verfügung.
An dieser Stelle auch nochmal ein Dank an die Heidehof-Stiftung, die die Doktorarbeit durch ein Stipendium erst ermöglichte.
Blick zurück – Artikel: Empirische Zugänge zu Inklusion in der Früh- und Grundschulpädagogik
Frank J. Müller
In einem Beitrag in der Zeitschrift für Grundschulforschung werfen Annedore Prengel und ich einen detaillierten Blick zurück in die empirische Forschung zur Integration und Inklusion in Deutschland und zeigen außerdem auf, welche Schwierigkeiten mit empirischer Forschung damals und heute verknüpft sind. Der Beitrag zeigt auf der einen Seite die Relevanz der Modellversuche auf: die notwendige Veränderung der Unterrichtsstrukturen, die auch einen veränderten Blick auf die Heterogenität im Sinne von Andreas Hinz (u.a.) ermöglicht. Wie kann es gelingen, die Individualität aller Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen und nicht wie in der gegenwärtigen Inklusionsdebatte auf die Schüler/-innen mit Beeinträchtigungen zu reduzieren. Auf der anderen Seite zeigt der Artikel für den Bereich der Unterrichtsentwicklung, den noch bestehenden qualitativen und quantitativen Forschungsbedarf auf. Auf welchen Wegen und in welchem Umfang lassen sich Veränderungen in den Unterrichtskulturen erreichen.
Die Zeitschrift kann bei Klinkhardt direkt erworben werden: http://www.klinkhardt.de/verlagsprogramm/5113.html.
Ob eine OpenAccess-Veröffentlichung nach einiger Zeit möglich ist werde ich noch erfragen.
Kategorien: Arbeiten, Integration und Inklusion
Pilgerreisen nach Finnland – Vorbildhaftes und falsche Schlüsse
Frank J. Müller
Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber nach einem Gespräch mit Meike Kricke auf der 27. Internationalen Jahrestagung der Integrations-/ Inklusionsforscher/-innen in Leipzig habe ich mich doch entschieden meine Reisenotizen vom Finnland-Aufenthalt vom März 2012 zu veröffentlichen. Die folgenden Ausführungen basieren auf persönlichen Beobachtungen und den ergänzenden Erläuterungen der Lehrgangsleiterin Pirkko Kompa. Sie widmen sich auch der Frage welche Effekte der Austausch möglicherweise haben kann.
Zu Beginn soll auf die Ankündigung des Seminars durch FESch verwiesen werden, diese bezog sich auf Inklusion und Individualisierung im Unterricht und trug ein stückweit zu meiner Enttäuschung über den Aufenthalt bei.
Die Verweise auf das finnische Schulsystem gehen ja unter anderem zurück auf das gute Abschneiden bei PISA. Um diese Resultate und das finnische Schulwesen verstehen zu können ist es erforderlich historische Aspekte zu berücksichtigen die in verschiedener Weise Einfluss auf den Gesellschaftlichen Umgang mit Bildung haben.
Zum einen ist in dem lange unter schwedischer und russischer Herrschaft stehendem sowie landwirtschaftlich dominiertem Land ein gesellschaftlicher Konsens entstanden, dass Wohlstand für Finnland und die einzelnen nur durch Bildung für alle erreicht werden kann. So wurde die Finanzierung des Bildungssystems so gestaltet, das kein Kind auf Grund der finanziellen Verhältnisse der Eltern Nachteile bei der Bildung hat. So werden alle Schülerinnen landesweit mit allen benötigten Materialien vom Stift bis zu Büchern kostenlos versorgt. Die besuchten Schulen waren allesamt gut ausgestattet mit Schulbibliotheken, Smartboards und Computern. Ebenso können die Schulen auf Schulpsycholog/-innen und Schulsozialarbeiter/-innen zurückgreifen, die einen Teil der Woche an der Schule vor Ort sind. Auf Grund der landesweit einheitlichen Vorgaben und der geringen Zahl an Schülerinnen ist auch die Zahl der verfügbaren Schulbücher übersichtlicher als in Deutschland.
Schülerinnen, die den allgemeinen Standard erreichen können erhalten umfangreiche Unterstützung durch die Schulpsychologie, Schulsozialarbeit und sonderpädagogische Förderung. Dies geschieht seltener durch Binnendifferenzierung als vielmehr durch kompensatorisch ausgerichtete Einzelförderung.
An zwei Tagen haben wir Unterricht an einer neunjährigen Gemeinschaftsschule (Martinkallion koulo) beobachtet. Dieser war insofern enttäuschend, da es sich überwiegend um lehrerzentrierten Unterricht handelte, in dem wenig Differenzierung stattfand. Dies ließ sich sowohl für den beobachteten Mathematik, Geographie, Englisch sowie Chemieunterricht feststellen. Auffällig war in allen beobachteten Fächern der enorm hohe Anteil an Lehrersprache, der durch den Einsatz von Smartboards weiter verstärkt wurde. Lehrer/-innen unterschiedlicher Klassenstufen nutzen das Smartboard für Präsentationen (Chemie) und kleine Übungen (Mathematik und Englisch) so dass die Fokussierung auf das Handeln der Lehrkraft noch stärker ausgeprägt war. Insbesondere beim Englischunterricht war der Anteil an muttersprachlicher Lehrersprache so hoch, dass zu vermuten ist, dass die Englischkompetenz der Schüler/-innen eher von den nicht synchronisierten Fernsehserien mit finnischen Untertiteln stammt als aus solchem Fremdsprachenunterricht.
Auch an der von uns besuchten Oberschule (Martinlaakson lukio) war für mich überwiegend ein lehrkraftzentrierter, wenig differenzierender Frontalunterricht zu beobachten. Einzige Ausnahme bildet dabei der Bereich Mathematik, wo in einzelnen Gruppen mit den Videos der Plattform opetus.tv unabhängig von der Lehrkraft eine Auseinandersetzung mit dem Stoff stattfand und die Lehrer/-innen dadurch Zeit für individuelle Unterstützung hatten.
Zum gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen lässt sich sagen, dass auch in Finnland Sonderschulen existieren und einzelne Schüler/-innen in Sonderklassen unterrichtet werden. Solche haben wir aber nicht besucht, so dass ich darüber keine weiteren Aussagen treffen kann. Der beobachtete gemeinsame Unterricht war geprägt durch gemeinsame Lernsituationen und wenig Kooperation am gemeinsamen Gegenstand.
Auffällig war der sehr wertschätzende Umgang der Lehrkräfte mit allen Schüler/-innen. An dieser Stelle scheint das finnische Schulwesen näher an einem inklusiven System zu sein, als das deutsche. Ausdruck dieser Wertschätzung ist beispielsweise der Umgang mit anderen Muttersprachen, die im Nachmittagsbereich gefördert werden und als Familiensprache weitergepflegt werden sollen, während die finnische Sprache in Kita und Schule vermittelt wird.
Auch die Beschreibung der Lehrgangsleiterin zur Einstellung der Bevölkerung zur Schule ist interessant. Sie berichtet, dass Schule als Notwendigkeit/erwartetes Verhalten gesehen wird (so wie Schneeschippen) aber eine geringe intrinsische Motivation vorherrscht. Gleichwohl besteht eine hohe Anerkennung gegenüber Bildung, die sich auch in der Anerkennung der Mutter spiegelt, wenn sie ihre Kinder zum Abitur führt.
Bezogen auf die Arbeitseinstellung der Lehrkräfte war insbesondere der Umgang mit dem Thema Vertretungsunterricht bemerkenswert. Die Lehrkräfte haben ein geringeres Stundendeputat als deutsche Lehrkräfte (Sonderpädagog/-innen, Klassenlehrer/-innen 24 Std., Fachlehrer/-innen Physik, Mathe, Kunst, Musik, EDV 20 Std.). Gleichzeitig haben sie auch ein geringeres Einkommen als deutsche Lehrkräfte, sie können aber zu Beginn des Schuljahres entscheiden, wie viel Vertretungsstunden sie zusätzlich übernehmen wollen. Diese werden jeweils alle bezahlt. Dieses Vorgehen verändert aber die Einstellung gegenüber dem Vertretungsunterricht völlig, da es weniger ein zusätzliches Übel darstellt als vielmehr eine bewusst getroffene Entscheidung. Fortbildungen wurden an den besuchten Schulen als schulinterne Fortbildungen am Samstag durchgeführt.
Zu diskutieren ist meines Erachtens welche Effekte solche Austauschprogramme auf Lehrer/-innen haben können. In meiner Lehrgangsgruppe waren etliche Lehrerinnen, die sich in ihrer Art des frontalen wenig differenzierten Unterrichtens bestätigt sahen und darauf verwiesen, dass das Schulsystem und der Unterricht dem der DDR sehr ähnlich seien. Die aus der Fortbildung entstehende Forderung begrenzte sich häufig darauf die Finanzierung in unserem Schulwesen dem finnischen anzupassen. Das problematische dabei ist aus meiner Sicht, dass die Rahmenbedingungen andere sind als in Finnland. Dies bezieht sich nicht nur auf die Anerkennung von Bildung, Schule und Lehrkräften sondern auch auf die geringeren sozialen Unterschiede in der Gesellschaft, begleitet von einem geringen Anteil von Migrant/-innen. Damit bestehen gravierende Unterschiede zur sozialen und kulturellen Struktur mit gravierenden Auswirkungen auf die Lernvoraussetzungen mit denen Schüler/-innen in Deutschland zu Schulbeginn starten. Daher erscheint mir eine so kompensatorisch ausgerichtete Förderung wie sie im finnischen System durchgeführt wird, als ungeeignet. Vielmehr bedarf es verschiedener Ansätze (mögliche Methoden sind dabei seit der Reformpädagogik bekannt) um mit der Verschiedenheit der Kinder innerhalb einer Klasse umzugehen. Insbesondere da die Ausschreibung des Seminars als Teil des Moduls „Individualisiertes Lernen in heterogenen Gruppen in Europa“ einen Einblick in wenig binnendifferenzierende eher kompensatorische ausgerichtete Einrichtungen des finnischen Schulsystem ermöglichten, befürchte ich, dass einige Teilnehmer/-innen den Besuch als Anlass nehmen für ein „weiter-so“ und für die Aussage: „Wir bräuchten nur eine bessere Ausstattung mit Schulsozialarbeit, Schulpsychologie, Bibliotheken und Smartboards, dann wäre alles gut.“ Die notwendigen Veränderungen der Haltungen der Lehrkräfte gegenüber den Schüler/-innen wurden dabei meines Erachtens ebenso ausgeblendet wie die gesellschaftlichen Unterschiede.
Kategorien: Arbeiten, Finnland, Heterogenität, Reisebericht, Vielfalt
Medienerziehung im Kindergarten
Frank J. Müller
Wie vor langer Zeit versprochen gibt es jetzt mehr über das 6-Wochen-Projekt an der School of Design Thinking zum Thema Medienerziehung im Kindergarten.
Hier ist außerdem auch noch die Projektseite: http://mediakaefer.wwh.do/
Kategorien: Arbeiten, Design Thinking, Medienerziehung
Empfehlung gute Kinderbücher zum Thema Vielfalt, Heterogenität, Integration und Inklusion
Frank J. Müller
Auf Wunsch einiger Freund_innen hab ich mal die Kinderbücher zum Thema Vielfalt, Heterogenität, Integration und Inklusion zusammengetragen, die mir so bisher über den Weg gelaufen sind.
Viele davon fand ich über eine Sammlung von Kirsten Winderlich, andere über einen Beitrag in „Sexuelle Vielfalt lernen: Schulen ohne Homophobie„.
Falls Ihr ein Kinderbuch zu diesem Themengebiet kennt schreibt es doch bitte in die Kommentare.
Susann Opel-Götz: Ab heute sind wir cool [amazon asin=3789169552&template=image&text=Ab heute sind wir cool]
Isabel Pin: Als alle früher nach Hause kamen [amazon asin=3779500647&template=image&text=Als alle früher nach Hause kamen]
Edward van de Vendel & Ingrid Godon: Anna Maria Sofia und der kleine Wim[amazon asin=3551516553&template=image&text=Anna Maria Sofia und der kleine Wim]
Menena Cottin & Rosana Faria: Das schwarze Buch der Farben[amazon asin=3596853052&template=image&text=Das schwarze Buch der Farben] (more…)
Kategorien: Empfehlung, Heterogenität, Integration und Inklusion, Kinderbuch, Vielfalt
Design Thinking – Design what?
Frank J. Müller
Erfreulicherweise habe ich einen Platz an der School of Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut bekommen.
Design Thinking ist ein interessanter Ansatz der kreatives Problemlösen in multiprofessionellen Teams mit einer starken Nutzer/-innenorientierung verknüpft. Also genau das richtige. 😉
Update: 15.7. So! Der BasicTrack liegt hinter mir, mit vielen tollen Menschen und Projekten. Doch dazu bald mehr.
Update: 3.2. So! Auch der AdvancedTrack liegt hinter mir, mit ebenso tollen Menschen und fast so tollen Projekten. 😉 Die Dokumentation vom BasicTrack ist übrigens immernoch in Arbeit!
Kategorien: Arbeiten, Empfehlung
Verteilung von Armut im Primarbereich in Berlin
Frank J. Müller
Heute ist ein Artikel von mir in der Zeitschrift für Inklusion Online erschienen. Er kann hier nachgelesen werden:
http://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion/article/view/85/86
Der Artikel bietet einen Überblick über die Verteilung von lernmittelzuzahlungsbefreiten Familien, Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache sowie sopäd. Förderbedarf an den Berliner Grundschulen.
Empfehlung für ein gutes Statistikbuch bzw. ein gutes SPSS-Buch
Frank J. Müller
Du suchst nach einem wirklich guten anschaulichen Buch für Statistik und/oder SPSS? Ich glaube ich kann Dir helfen:
Nachdem ich in der vergangenen Woche schon zwei Leuten meine zwei Lieblings-SPSS&Statistikbücher empfohlen habe, mache ich das hier noch mal für alle anderen.
Das erste ist auf Englisch, aber wirklich sehr sympathisch und verständlich geschrieben:
Gut geeignet für verschiedene Levels von Studienanfänger/-innen, Diplomarbeits-Betroffene und Doktorand/-innen.
Dazu gibt es eine begleitende Webseite auf der es neben dem Inhaltsverzeichnis, auch die Datensätze und Powerpoints für Lehrende gibt.
Achso wer richtig Geld ausgeben will, kann sich die
gebundene Variante anschaffen:
Mir reicht die oben verlinkte Paperback-Ausgabe.
Es ist wirklich hervorragend geeignet, da es sich an unterschiedliche Gruppen von Leser/-innen richtet und damit sowohl die einen nicht überfordert und gleichzeitig den anderen zusätzliche Infos anbietet.
Das ganze anschaulich an praktischen Beispielen erklärt.
Und eins auf Deutsch, weniger lustig (no sex, no drugs, no rock’n’roll) aber wie das andere auch eine verständliche Erläuterung der Statistik und der nötigen Funktionen für SPSS:
Ebenfalls an Beispielen erläutert, so dass klar wird was kann man wann machen und warum tut man das?
Als Beilage gibt es eine CD mit den Beispieldatensätzen.
Bei Amazon und bei mir zu Hause jeweils auch mit Vorschaufunktion. 🙂
Beide Bücher beschäftigen sich mit Häufigkeits- und Kreuztabellen, T-Test, Varianzanalyse, Regressionsanalyse, Allgemeine Lineare Modelle, Clusteranalyse, Diskriminanzanalyse, Faktorenanalyse, Skalenbildung (Relibilitätsanalyse usw.).
Das von Field nimmt auch die Mehrebenenanalyse mit SPSS noch mit ins Blickfeld.
Kategorien: Buch, Empfehlung, SPSS, Statistik
Ressourcen für den Gemeinsamen Unterricht. Ein Modellvorschlag zur kostenneutralen Umsetzung gemeinsamer Unterrichtung und Erziehung im ganzen Land Berlin
Frank J. Müller
gemeinsames Papier von Prof.Dr.Ulf Preuss-Lausitz und Frank J. Müller, verabschiedet im AK GEM im Februar 2009
Vorbemerkung
Nach der innerstaatlichen Gesetzeskraft der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und dem darin enthaltenen Art. 24, der die „full inclusion" der Schüler/innen mit Behinderungen innerhalb der allgemeinen Schulen verlangt, und angesichts des im Berliner Schulgesetz (§ 4 Abs. 3) formulierten Vorrangs des gemeinsamen Unterrichts (GU) wird im Folgenden geprüft, ob mit den gegenwärtigen personellen Ressourcen des Landes Berlin im Bereich der sonderpädagogischen Förderung eine flächendeckende, also landesweite Umsetzung des GU unter Verzicht auf die Sonderschulen im Bereich Lernen, emotionale und soziale Entwicklung[2] und Sprache finanziell möglich ist. Über die weiteren finanziellen Konsequenzen insbesondere für die (bezirklichen) Schulträger im Bereich der kostenintensiven Schülerbeförderung (die bei wohnortnaher Unterrichtung erheblich geringer ist) und der Einsparungen im Vorhalten getrennter Sonderschulen und über die Folgen demografischer Entwicklungen in einzelnen Bezirken wird in diesem Vorschlag nicht Bezug genommen. Diese Aspekte sind jedoch außerordentlich bedeutsam.
Bei der geplanten neuen Schulstruktur in Berlin und bei der Umsetzung des Investitionsprogramms im Bereich der Schulen ist darauf zu achten, dass alle neuen integrativen Sekundarschulen Raumbedarf für den Bereich der individuellen, auch sonderpädagogischen Förderung haben. Zugleich ist zu prüfen, ob modernisierte Sonderschulgebäude für integrative Sekundarschulen geeignet sind.
Die Analyse kommt zum Ergebnis, dass mit den gegenwärtigen personellen Ressourcen eine landesweite Umsteuerung in Richtung gemeinsamen Unterrichts möglich ist. Es gibt nach dieser Analyse keine finanziellen Gründe für die sonderpädagogische Förderung an Sonderschulen festzuhalten.
(more…)
Abschlüsse von Schüler/-innen an Berliner Sonderschulen
Frank J. Müller
Im Zusammenhang mit einem Artikel „Wertloser Abschluss für Sonderschüler“ von Christian Füller in der TAZ kam es in einer Berliner Eltern-Mailingliste zu Unmut über dieses Thema.
Die Daten aus dem Artikel beziehen sich auf die bundesweite Situation und sind korrekt.
Wie aber sieht die Situation in Berlin aus? Es wurde darauf verwiesen, dass es an den Sonderschulen sehr wohl möglich sei, den MSA oder Abitur zu machen.
Wie viele Schüler/-innen an Sonderschulen machen denn tatsächlich Abitur oder einen MSA?
Ich habe mich daher bemüht diese Zahlen ausfindig zu machen und Dank der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung kann ich sie hier zur Verfügung stellen.
Grafik: eigene Berechnung auf Grundlage von Daten von SenBildWiss I E 2.03 siehe Tabelle unten
Damit lässt sich sehen, dass 45% der Abgänger/-innen an Sonderschulen im Schuljahr 2007/2008 keinen Hauptschulabschluss erreichten, wenn man die Schüler/-innen mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung einbeziehen möchte dann 60%.
Ein Drittel erreichte einen einfachen oder erweiterten Hauptschulabschluss oder einen berufsorientierenden Abschluss der diesem gleichgestellt ist.
Vier Prozent erreichen einen mittleren Schulabschluss (MSA) und gehen mit diesem von der Schule ab.
Jeweils ein Prozent besuchen die gymnasiale Oberstufe an der eigenen Schule, an einer anderen Schule oder haben diese an der eigenen Schule erfolgreich abgeschlossen.
Noch ein Wort zur hohen Zahl der berufsorientierenden Abschlüsse (die dem Hauptschulabschluss gleichtgestellt sind) an Sonderschulen mit Förderschwerpunkt Lernen (siehe Tabelle unten).
In der Bella-Untersuchung (das Buch dazu gibt es bei Waxmann. Ich hab es mir noch nicht gekauft, falls es mir jemand schenken möchte 😉 nur zu.)
war ein Ergebniss, dass sich die Schüler/-innen an Sonderschulen Lernen aus Marzahn-Hellersdorf durch überdurchschnittlich hohe IQ-Werte auszeichnen und in anderen Bezirken vermutlich eine Hauptschule besuchen würden.
alle inklusive! Die neue UN-Konvention… und die Bildungspolitik für Menschen mit Behinderungen
Frank J. Müller
Am 29.1.2009 begann die Informationskampagne „alle inklusive! Die neue UN-Konvention“ der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen Karin Evers-Meyer und verschiedener Organisationen der Selbsthilfebewegung. Den Auftakt bildete eine Fachkonferenz im Berliner Kleisthaus zum Thema „Auswirkungen der UN-Konvention auf die Bildungspolitik für Menschen mit Behinderungen“.
Hervorzuheben ist die gemeinsame Organisation der Fachkonferenz durch Dr. Sigrid Arnade in Kooperation mit der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben – ISL e.V., dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V., dem Deutschen Gehörlosen-Bund e.V. und der Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam leben gemeinsam lernen e.V. unter dem Dach der Bundesbeauftragten. Diese Kooperation hatte auf verschiedenen Ebenen gravierende Auswirkungen für die Fachkonferenz. (more…)
Kategorien: Berlin, Tagungsberichte
48. Weltbildungsministerkonferenz der UNESCO
Frank J. Müller
Bericht von der Weltbildungsministerkonferenz „Inclusive Education: The Way of the Future“
Dieser Bericht ist auch in der Zeitschrift für Heilpädagogik 2/2009 erschienen.
Vom 25.-28. November 2008 trafen sich Bildungsminister/-innen, Staatssekretär/-innen sowie Vertreter/-innen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in Genf, um sich zum Thema Inklusion auszutauschen. Dem vorgegangen war eine Reihe von regionalen Workshops.
Deutschland wurde u.a. durch die Ministerin für Bildung und Frauen des Landes Schleswig-Holstein Frau Erdsiek-Rave für die Kultusministerkonferenz sowie Frau Scharsich vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung vertreten.
Dank der finanziellen Unterstützung der Heidehof-Stiftung konnte ich ebenfalls daran teilnehmen.
Inhalte
In vier verschieden Workshops wurden folgende Themen bearbeitet:
- Inklusive Bildung: Konzepte, Umfang und Inhalt (zur Erweiterung des Verständnisses der Theorie und der Praxis der inklusiven Bildung)
- Inklusive Bildung: Politik (zur Demonstration der Rolle der Regierungen bei der Entwicklung und der Umsetzung der Politik im Bereich der inklusiven Bildung)
- Inklusive Bildung: Systeme, Verbindungen und Übergänge (zur Schaffung von Bildungssystemen, die Möglichkeiten für lebenslanges Lernen bieten)
- Inklusive Bildung: Schüler/-innen und Lehrer/-innen (zur Förderung einer Lernumgebung, in der Lehrer/-innen ausgestattet sind, um unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnissen der Lernenden gerecht zu werden)
Im Gegensatz zur Konferenz im Rahmen der französischen EU-Ratspräsidentschaft vier Wochen zuvor, bei der es lediglich um Schüler/-innen mit Beeinträchtigung(en) ging, wurde in Genf deutlich gemacht, dass auch andere Dimensionen des Ausschlusses von lebenslangem Lernen („from early childhood onwards") berücksichtigt werden sollen.
Auch andere? Dass Inklusion auch auf internationaler Ebene leider immer noch nicht wirklich alle berücksichtigt, wurde am Thema Ausgrenzung auf Grund der sexuellen Identität deutlich. Vertreter von G A L E thematisierten dies im Rahmen eines Workshops und eines Empfangs in der ständigen Vertretung der Niederlande. Dennoch fand diese Dimension von Vielfalt aber keinen Eingang in die Empfehlungen der Konferenz. Daher sei an dieser Stelle auf das Netzwerk „G A L E The Global Alliance for LGBT education “ verwiesen, die sich dem Thema widmen.
Kategorien: Tagungsberichte
blz-Artikel: Ungleiche Chancen in Berliner Bezirken
Frank J. Müller
Der Prozentsatz von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf spiegelt eine sehr unterschiedliche regionale Bewilligungspraxis wider
von Frank J. Müller, GEW-AG für Inklusion und Ulf Preuss-Lausitz, TU Berlin
in blz 12/08
Wer wissen möchte, wie groß der Anteil Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten »Körperlich/motorische Entwicklung«, »Sehen«, »Hören« und »Geistige Entwicklung« an allen der Jahrgänge eins bis zehn in Berlin ist, kann dies über die aktuelle KMK-Statistik* errechnen: Insgesamt 2,9 Prozent (»Lernen«, »Emotional und soziale Entwicklung« und »Sprache« 3,8 Prozent). Wer aber wissen will, wie unterschiedlich sich der Anteil in den Berliner Bezirken verteilt, erhält keine Informationen. Erfasst werden bezirksweise nur jene Kinder, die in Förderschulen des Bezirks gehen, unabhängig von ihrem Wohnbezirk. Wie viel Steglitzer SchülerInnen zum Beispiel hörbehindert sind und einen Förderbedarf haben, wäre jedoch für eine langfristige integrative wohnortnahe Planung wichtig. Auch weiß niemand, ob etwa geistigbehinderte Schüler in den bezirklichen Alterskohorten sich aus sozialen, und damit gesundheitlichen, Gründen ungleich verteilen. Die Schulen mit dem Förderschwerpunkt »Geistige Entwicklung« existieren nicht in jedem Bezirk und haben daher größere Einzugsbereiche. Die Statistik rechnet dann diese SchülerInnen dem Schul- und nicht dem Wohnbezirk zu. An genaueren Angaben scheint die Verwaltung desinteressiert.
Um bezirkliche Unterschiede sichtbar zu machen, kann man sich jedoch auf den Förderschwerpunkt Lernen konzentrieren, denn es gibt über 40 Schulen in allen Bezirken der Stadt. Wir stellen für diesen Förderbereich pro Bezirk die Förderquote (alle Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf »Lernen«), die Integrationsquote (Kinder mit 2,7dem FB »Lernen« im gemeinsamen Unterricht) und die Sonderschulquote (Kinder mit dem FB »Lernen« in Sonderschulen) dar. Es gibt extreme Bezirksunterschiede, sowohl in der Förderquote als auch im Integrationsanteil. Sind Hellersdorfer SchülerInnen dreimal dümmer als Schöneberger? Und warum werden sie dort so selten integriert, siebenmal seltener als in Kreuzberg? Meist gilt: Hohe Etikettierungsquoten sind verbunden mit geringer Bereitschaft zum gemeinsamem Unterricht. Vor allem Ostberliner Bezirke etikettieren gern (trotz geringer Migrantenanteile) und sondern gern aus. (more…)
Passwort für maxqda Access-Datenbank-Datei
Frank J. Müller
Maxqda verwendet im Hintergrund eine Microsoft Access-Datenbank. Durch die Umbenennung der Datei in *.mdb kann man darauf zugreifen.
In der aktuellen Version will Maxqda das unterbinden, indem ein Passwortschutz verwendet wird.
Da ich der Ansicht bin, dass die Nutzer/-innen Zugriff auf ihre eigenen Daten haben sollten möchte ich hier auf das Tool Access PassView verweisen mit dem man sich das Kennwort anzeigen lassen kann.
Google hilft dieses zu finden 😉
Kategorien: Arbeiten
Wie es weiter geht
Frank J. Müller
Erfreuliche Nachrichten:
Die Heidehof-Stiftung hat beschlossen mir ein Stipendium zu gewähren, so dass ich ab Februar anfangen kann zu promovieren. Thema der Arbeit: "Einstellungen von Eltern im Kontext schulischer Heterogenität". Erstgutachterin wird Frau Prof.Dr.Annedore Prengel (Uni Potsdam, Grundschulpädagogik), Zweitgutachter wird Prof.Dr. Gerald Matthes (Uni Potsdam, Rehapsychologie) und das Trio wird komplettiert durch Prof.Dr.Andreas Hinz (Uni Halle, Allgemeine Reha und Körperbehindertenpädagogik).
So kann das neue Jahr gut beginnen.
Mehr Details zu meinem Forschungsvorhaben kommen dann in Kürze.
Möglichkeiten der Berufsorientierung bei Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf
Frank J. Müller
Nach dem ich meine 2.Staatsprüfung abgeschlossen habe kann ich jetzt hier meine schriftliche Prüfungsarbeit zur Zweiten Staatsprüfung für das Amt des Lehrers an Sonderschulen/ Sonderpädagogik verröffentlichen.
Sie trägt den Titel „Möglichkeiten der Berufsorientierung bei Schülerinnen und Schülern mit dem sonderpädagogischen Förderbedarf „Körperliche und motorische Entwicklung“ und „Lernen“ dargestellt an Unterrichtsbeispielen in einer 9. Klasse der Marianne-Buggenhagen-Schule“. Der folgende Link führt zur Pdf-Version meiner Examensarbeit.
Die Arbeit beschreibt ein Unterrichtsprojekt von Sandra Boger vom BZSL und mir bei dem Versuch, das Konzept der Persönlichen Zukunftsplanung im Hinblick auf den Schwerpunkt Beruf in einer Schule für Körperbehinderte umzusetzen.
Kategorien: Arbeiten, Referendariat
Staatlich geprüft
Frank J. Müller
So! Es ist vollbracht! Ich bin jetzt staatlich geprüfter „Assesor des Amts des Lehrers an Sonderschulen/Sonderpädagogik“. Klingt toll, oder?
Das heisst, ich habe jetzt vier Tage die Woche Zeit mich um neue Projekte zu kümmern und um jemanden zu suchen, der mir ab Februar meine Brötchen bezahlt. Freiwillige?
Kategorien: Arbeiten, Referendariat
Veloblog.eu
Frank J. Müller
Unter der Adresse veloblog.eu findet sich seit heute das dreisprachige Blog von Charlotte Noblet. Sie berichtet 6 Wochen lang von ihrer Fahrradtour an der Oder-Neisse-Grenze und ihren Erlebnissen und Begegnungen dort im Vorfeld des Beitritts Polens zum Schengenabkommen. Auf jeden Fall empfehlenswert.
Kategorien: Privates
Einstellungen von Eltern zum gemeinsamen Unterricht
Frank J. Müller
In der Schriftenreihe des Instituts für Rehabilitationswissenschaften beim Shaker Verlag ist meine Examensarbeit zum Thema »Einstellungen von Eltern zum gemeinsamen Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ « (ISBN 3-8322-5607-5) erschienen.
Sie stellt die Ergebnisse einer Befragung von 680 Eltern von Kindern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf in Berliner Grundschulen dar.
Eine PDF-Version wird dann hier auch zur Verfügung gestellt werden.
Mittlerweile ist es auch bei Amazon.de gelistet.
Zielsetzungen für das Jahr 2026
Frank J. Müller
Im Rahmen der 20. Jahrestagung der Integrationsforschung 2006 haben Prof.Dr.Helga Deppe-Wolfinger und Prof.Dr. Ulf Preuss-Lausitz einen Rückblick über die Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre gegeben.
In der Folge haben Franziska Deliry und ich unter dem Titel „Blick in die Zukunft“ unsere Zielsetzungen für die nächsten 20 Jahre vorgestellt.
Einen Einblick bietet die hier verfügbare Powerpoint-Präsentation und eine ausführlichere Version enthält der gerade erschienene Tagungsband.
Kategorien: Arbeiten
Lehramts-Referendariat in Berlin für alle anderen
Frank J. Müller
Ausgehend von den Zugriffsdaten meiner Webseite kommen übermäßig viele Leute auf diese Seite die Informationen zum Lehramts-Referendariat in Berlin suchen.
Das liegt zum einen daran, dass die Begriffe auf meiner Seite vorkommen und zum anderen daran, dass das Referendariat auf der offiziellen Seite der Senatsverwaltung nur unter dem Stichwort „Vorbereitungsdienst“ zu finden ist.
Folgender Link führt zu einer Übersicht über die Termine, Fristen und Zulassungsbedingungen zum Referendariat in Berlin.
Die Zulassungszahlen sind jedes Halbjahr und für jeden Bereich verschieden, daher gibt es keine verlässlichen Zahlen an dieser Stelle.
Kategorien: Berlin, Referendariat
Referendariat in Berlin? Na jetzt wohl doch…
Frank J. Müller
Ich habe heute den Brief von der Senatsverwaltung bekommen mit dem Unfassbaren. Ich habe einen Referendariatsplatzplatz für Körperbehindertenpädagogik ab Februar.
Tja, Weihnachten passieren doch noch Wunder.
Kategorien: Berlin, Referendariat
Zahlen zum Staunen aus Berlin
Frank J. Müller
In Vorbereitung für den AK GEM und die Tagung „Von der Integration zur Inklusion“ habe ich folgende Übersichten über den Stand der Integration in den verschiedenen Berliner Bezirken erstellt.: (more…)